Wing Chun Dao

Wing Chun als Innere Kampfkunst!

Was andere noch "entwickeln" wollen, ist bereits fertig...

Yin-Yang im Wing Chun

Yin und Yang

Untrennbar verbunden mit dem Dao ist das Yin und Yang-Prinzip, das als grundlegendes Prinzip des „Tao“ (der Natur und des Kosmos) angesehen wird.

Die Lehre von Yin und Yang ist seit mehr als 3000 Jahren die Grundlage des Daoismus und der gesamten chinesischen Kultur und Zivilisation.

Was ist das Dao? – „Einmal yin, einmal yang, das ist das Dao“, heißt es in einer alten Schrift.

Yin und Yang ist wohl jedem bekannt, nicht zuletzt durch das allseits bekannte Symbol der beiden schwarz-weißen Halbkreise, in denen jeweils ein entgegengesetzter Punkt für sein Gegenteil enthält.

Yin und Yang wurde in zwei einfachen Linien dargestellt, eine durchgezogene lange Linie bedeutet Yang, und zwei unterbrochene kurze Linien bedeuten Yin. Ursprünglich wurde durch das mehrfache Werfen von Scharfgabenstengeln  ein Trigramm ermittel und auf diese Weise ein Orakel befragt, mit dem man Auskunft über zukünftige Ereignisse treffen wollte. Diese wurden dann auf Schildkrötenpanzer geritzt und erhitzt. Ein erfahrenes Medium hatte dann die Aufgabe, die entstandenen Risse auf den Schildkrötenpanzern zu deuten um so zukünftige Ereignisse oder den Ausgang von Schlachten vorherzusagen. Könige und Heerführer nutzten diese Orakel, um herauszufinden, ob der Zeitpunkt für einen Angriff auf benachbarte Reiche günstig war oder nicht. 

Die älteste Darstellung von Yin und Yang stammt aus dem elften Jahrhundert vor Christus, ist also etwas mehr als 3000 Jahre alt. Die ursprünglichen Acht Pforten in der sog. Xiantian-Anordnung („Vor-Himmel“)  soll auf den legendären Kaiser Fu Hsi zurück gehen, der etwa zwischen 2952 und 2738 v. Chr. – je nach Datierung – regiert haben soll.

Eine zweite Anordnung, in der die Trigramme nicht entsprechend den Himmelsrichtungen zugeordnet sind, die sog. Houtian-Anordnung („Nach-Himmel“) stammt von König Wen und dessen Sohn aus der Zhou-Dynastie., ca. 1150 v. Chr. Aus dieser Zeit stammt auch die erste bildliche Darstellung der Acht Pforten. die zum ersten Mal etwa um 1100 v. Chr. in schriftlichen Quellen nachzuweisen ist. Die Acht Pforten sind also bereits mehr als 3000 Jahre alt.

Die Lehre von Yin und Yang – den Gegensätzen von hell und dunkel, hart und weich, oben und unten – bestimmte seit Jahrtausenden das chinesische Denken und ist die Grundlage für Wissenschaft, Medizin und den Kampfkünsten, die wohl Übungen zur Gesunderhaltung und dem Streben nach einem langen Leben entstanden sind.  Der Ursprung der Yin-Yang Theorie ist unbekannt, ist aber weitaus älter, da vor der Entwicklung der Schrift das Wissen nur mündlich weiter gegeben wurde.  

Erst später um etwa 500 v. Chr. entwickelte sich in der Philosophie des Daoismus ein ganzes Weltbild und eine umfangreiche Philosophie, in der man versuchte, die ganze Welt in Form universeller Gegensätze zu beschreiben.  Zwischen der ersten Darstellung des YIN-YANG in schriftlicher Form und der entsprechenden Philosophie vergingen also 600 Jahre. Man darf davon ausgehen, dass die ursprüngliche Vorstellung von Yin-Yang in alter Zeit sehr viel einfacher war: hell und dunkel, hart und weich, männlich und weiblich, oben und unten, Norden und Süden.

Yin und Yang ist Bewegung!

Die Acht Pforten sind ein altes Konzept, das die bestmögliche Bewegung des Menschen beschreibt, um mit der Kraft eines Angriffes aus den unterschiedlichen Richtungne umzugehen. Die Acht Pforten sind das „DAO“ des Menschen – das Yin-Yang des Körpers in einem Strichcode: 

„Jin Qi“ oder „Innere Kraft“ ist nicht das Ergebnis eines reinen muskulären Trainings, sondern des richtigen Verständnisses um die richtige Koordination von Bewegungen der einzelnen Gelenke und Muskeln. Nur in diesem Zusammenspiel des Körpers als Ganzem entfaltet sich das bestmögliche Potential des Menschen in der Kampfkunst.  Diese Gesetzmäßigkeit des menschlichen Körpers ist das „DAO“ des Menschen in der praktischen Anwendung: Der Weg zu bestmöglicher Bewegung und Harmonie – dies bedeutet: höchstmögliche Effizienz in Bewegung bei geringstmöglichem Krafteinsatz! Die Kampfkunst als praktische Fähigkeit sich zu verteidigen, entwickelt sich als Folge der Entwicklung der „Inneren Kraft“ und dem richtigen Verständnis des universellen Prinzips von Yin-Yang!

YIN-YANG im Wing Chun

In den überlieferten Kuen Kuit, den „Faustliedern“ des Wing Chun, die die Prinzipien beschreiben, ist zu lesen: 

„Die Theorie des Yin-Yang sollte gründlich verstanden worden sein!“ 

Laut Überlieferung benutzt Wing Chun also das YIN-YANG-Prinzip, heutzutage wird es jedoch nicht mehr so unterrichtet. Daoistische Kampfkünste wie Tai Ji Quan oder Ba Gua machen einen Unterschied in zweierlei Arten von Kraft und teilen die Kampfkünste dementsprechend in „äußere Stile“, die vor allem auf dem Einsatz von reiner „Muskelkraft“ basieren, und „Innere Stile“, die auf der „Inneren Kraft“ basieren. 

Äußere Muskelkraft nennt man im Chinesischen „Li“. innere Kraft nennt man „Jin“. 

In den „Inneren Künsten“ spricht man davon, dass die Innere Kraft der reinen Muskelkraft weit überlegen ist. Daher heißt es im Tai Ji:

„Eine Kraft von 1000 Unzen mit 4 Unzen bewegen!“ Damit einher geht in den Inneren Künsten die Entwicklung des „Qi“ und dessen praktische Anwendung, dem „Jin Qi“. Diese Kraft zu beschreiben ist wohl am ehesten „strukturelle Kraft des Körpers“ aus dem Skelett und den Faszien und benötigen ein Minimum an muskulärer Kraft! 

Dieses Prinzip macht Wing Chun so effektiv für kleinere Menschen, Frauen und Mädchen, Menschen jeden Alters! 

Umgekehrt ist ein Wing Chun oder jegliche andere sog. „Innere Kampfkunst“ ohne dieses Prinzip nur oberflächliches Wing Chun. Daher heißt es in den überlieferten Prinzipien: “ Nur Wenige werden diese Kunst meistern!“

Mit der Verbreitung des Wing Chun in Europa seit Mitte der 1970er Jahre ist der Wing Chun-Stil weitgehend verändert worden und ist lediglich eine Hülle aus Bewegungen, die dem alten Grundprinzip nicht mehr entsprechen. In dieser Richtung wird seit einigen Jahren mehr oder minder erfolglos versucht, „Inneres WingTsun“ zu „entwickeln“. 

Aber es gibt höchstens entwas zu „entdecken“, was bereits im Menschen schon angelegt ist.  

Diese „technische“ Herangehensweise führt nicht zum Kern der Kampfkunst.  Daher heißt es in den Kuen Kuit der Roten Dschunke: „Die Kunst schützt die Kunst! Aus diesem Grund vergeuden Menschen viele Lebensjahre mit Graduierungen und Training einer Kunst, die nicht das hält, was sie verspricht!

In Wing Chun Dao können wir die Acht Trigramme genau so darstellen und erklären, wie sie 1100 v. Chr. aufgezeichnet wurden. Damit können wir Wing Chun getrost zu den „Inneren Kampfkünsten“ rechnen und für uns in Anspruch nehmen, dies entschlüsselt zu haben und es erklären zu können!

Wing Chun Dao ist die einzige Schule, die dieses Prinzip kennt und unterrichtet: Die Qualität von richtiger Bewegung kann von jedem Menschen sofort gespürt und reproduziert werden. So entdeckt und erfährt jede/r das YIN-YANG des Körpers selbst!

 Wing Chun Dao kennt den Weg zur Vereinfachung des Wing Chun: schneller und einfacher zum Ziel einer praktischen und effektiven Kampfkunst!

Entdecken Sie den Unterschied: Wir haben Wing Chun auf der Grundlage alten Wissens logisch überprüfbar gemacht! 

Wing Chun Dao ist der praktische Übungsweg mithilfe der Kampfkunst zur inneren und äußeren Harmonie mit sich und Anderen! Äußerlich ist Wing Chun praktische Selbstverteidigung, innerlich ist Wing Chun mühelose „innere Kraft“. Wir glauben ganz fest, dass dies der eigentliche Wert des Wing Chun ist: mit sich selbst und seinem Körper bestmöglich in Übereinstimmung zu kommen für Entspannte Kraft und Flexibilität bis in´s hohe Alter.

Hier trifft sich alte Philosophie mit praktischer Wissenschaft!