Was andere noch "entwickeln" wollen, ist bereits fertig...
„Kung Fu“ bedeutet wörtlich übersetzt „harte Arbeit“ und bedeutet in der chinesischen Sprache auch „besondere Fertigkeit“. Jemand, der es z.B. in seinem Beruf oder in einem anderem Bereich außerordentliches Können und Wissen erworben hat, praktiziert „Kung Fu“.
Jede Art von konzentriertem Lernen mit dem Ziel, in einem Bereich des Lebens besser zu werden, ist bereits „Kung Fu“.
Meistens jedoch wird „Kung Fu“ als Sammelbegriff für die chinesischen Kampfkünste verwandt. Die Vielfalt der chinesischen Kampfkünste ist so groß wie das Land selbst.
Es gibt unzählige regionale Varianten der einzelnen Stile, daher gibt es keine einheitliche Definition dessen, was Kung Fu tatsächlich ist.
Die allgemeinste Definition ist tatsächlich „die Kunst zu Kämpfen“. Kampfkunst wird im Chinesischen „Wu Shu“ bezeichnet. Historisch hat der Begriff wushu jedoch weiter die Bedeutung von „Kriegskunst“ oder genauer eine Technik in der allgemeinen Kriegskunst der Antike zur Verhinderung von Invasion und zur Wahrung des Friedens. Es dient der Stärkung von Körper und Geist und zur Förderung von Gesundheit.
Eine Übersetzung von „Wu Shu“ ist auch: „Die Kunst, einen Kampf zu vermeiden!“: Das Zeichen wu (武) bedeutet ursprünglich „Technik zur Hinderung von „Ge“ („Ge“ bedeutet Krieg oder Kampf) . Wu ist also zum –„Wu ist also: Kriege oder Kämpfe Einhalt gebieten“.
Hieran kann man erkennen, dass neben den praktischen Fertigkeiten einer Kampfkunst die geistige Schulung der Friedfertigkeit Dabei haben die einzelnen Stile eine eigene Tradition und Entwicklungsgeschichte und unterliegen geografischen und kulturellen Einflüssen, sodass sie sich oft unterscheiden und keine Gemeinsamkeiten mehr haben. Dennoch werden z.B. das Tai Chi Chuan, Shaolin, Praying Mantis, Bagua oder Wing Chun als „Kung Fu“ bezeichnet, obwohl sie alle sehr unterschiedlich sind.
Daher ist es in einer Schule sinnvoll, das der jeweilige Kung Fu-Stil auch benannt wird, um darzustellen, was man unterrichtet. Oft genug werben Schulen damit, dass sie lediglich „Kung Fu“ anbieten, aber dann oft willkürlich verschiedenste Elemente ohne ein schlüssiges Konzept miteinander kombinieren. Dies gilt häufig auch für moderne „Mixed Martial Arts“ – gemischte Kampfkunst.. Modernes Wu Shu ist eine Form von Akrobatik mit Waffen, die Elemente aus verschiedenen Stilen geschaffen wurde und 1959 von der chinesischen Regierung offiziell anerkannt wurde. Dieses Wu Shu hat aber mit einer praktischen Anwendung als „Kampfkunst“ wenig zu tun und ist also mehr oder weniger auch „Mixed Martial Arts“!
Eine andere Bedeutung von Kung Fu ist: „ein Mensch, der durch Übung zu sich gefunden hat. Eine Kampfkunst ist demnach weit mehr als das Erlernen verschiedenster „Techniken“ – sie ist vor allem eine Methode zur Entwicklung vieler persönlicher und geistiger Aspekte, ein Lernprozeß: Wer seinen persönlichen Kung Fu-Weg geht, wird einen anderen Umgang mit sich selbst erlernen und wird in allen Lebenslagen, auch in belastenden und angstbesetzten Situationen gelassener reagieren und einen besseren Umgang mit sich selbst finden.
In der Kampfkunst wie im Leben soll der Mensch wie Wasser werden, stark und dennoch flexibel, anpassungsfähig sein an sich ständig verändernde Umstände, und nachgiebig im Umgang mit der Kraft des Gegners und nicht im Wiederstand gegen die Kraft des Gegners oder den äußeren Umständen.
“Kung Fu” ist ein Übungsweg für jeden Menschen, unabhängig davon, wo er im Leben steht. Wing Chun Dao – Der Weg des „Ewigen Frühlings“ ist ein besonderer Weg unter vielen.